Unbekannte Krabbelobjekte

Käfer, Spinnen, Krabbeltiere

03.06.2004

Auf der Suche nach Corylarven habe ich entdeckt, daß einige der dunklen Sandkörner meines Sandkasten-Beckens Beine haben. Wenn sie nicht gerade zwei Beine als Fühler tarnen dem Anschein nach sechs. Die Käfer? sind viel damit beschäftigt Sandkörner umzudrehen, die ruhig im Sand liegenden kleinen Cories ignorieren sie.

Vorgeschichte

Das Becken hatte ich, angeregt durch einen Beitrag von Nicolai Mette in der AGW als Kleinstwirbellosenbecken im November des Vorjahres eingerichtet. Im Februar wimmelte es gar prächtig, und die ersten Hydren machten sich breit. Seitdem ist ein Rudel von 15 C.pygmaeus drin, das die Kleinstwirbellosen reduziert und den Hydren die Nahrungsgrundlage entzogen hat. Am Wochenende fing ich an die wuchernde Erstbepflanzung umzugestalten, und entdeckte die ersten Corykinder.

Natürlich hatte ich die Hydren in die anderen Becken verschleppt. Peters Spitzschlammschnecken sei Dank ist das auch ausgestanden, und es gibt wieder Garnelennachwuchs statt Crystal-Red-farbiger Hydren.

So der Inhalt eines Hilferufes an die AGW. Einige wesentliche Informationen war ich den Ratenden schuldig geblieben, wie sich bald herausstellte. Immerhin konnte ich drei Bilder vorzeigen, in lausiger Qualitäet mit einer Webcam erstellt die zwar kaum scharf abbildete, das allerdings zumindest mit einer gewissen Vergrößerung.

IMG_0265.JPG Zwei Krabbelobjekte
IMG_0265.JPG Zwei Krabbelobjekte
IMG_0265.JPG Corylarve, Krabbler, Spitzschlammschnecke

Die Rückfragen blieben nicht aus, auch bessere Photos hätten hoch im Kurs gestanden, aber die konnte ich nicht liefern. Die gerade frisch gefundenen Cory-Larven wollte ich auch nicht mit einer erneuten Buddelaktion zur Entnahme einer Probe aufstören oder gar absaugen.

Früh kam die erste Vermutung in Richtung Wassermilben und der Link auf http://rcziharz.bei.t-online.de/BiolGG/Wassermilben.html, doch einen ungegliederten Körperbau glaubte ich Photos und der Beobachtung nach ausschließen zu können. Die Beine erschienen glatt, Schwimmhaare sind keine zu erkennen.

Die Lebensweise der Tiere erschien rein benthisch. Akribisch und gewandt drehten sie jeden "Fels" um, Sandkörner, die mindestens genauso groß waren wie sie wurden einfach gewendet. Weder war ein mitgeführter Luftvorrat, noch ein Luftholen an der Oberfläche zu beobachten.